Frau Rogalli, Sie haben 2022 die Leitung des Fachbereichs IT-Selling übernommen. Wie sind Sie auf die Stelle und auf das ITDZ Berlin aufmerksam geworden?
Das war eher Zufall. Ich habe vorher in der freien Wirtschaft gearbeitet und mich bei zwei internationalen Konzernen beworben. Und dann bin ich auf die Ausschreibung beim ITDZ Berlin gestoßen und dachte mir, aller guten Dinge sind drei. Ich habe dann einfach die fertige Bewerbung auch an Nummer drei geschickt. Aufgrund des sehr schnellen und sehr angenehmen persönlichen Gesprächs und der interessanten Aufgabe wurde dann aus Nummer drei meine erste Wahl.
Das heißt also, das ITDZ Berlin konnte durch Geschwindigkeit und das persönliche Gespräch punkten?
Absolut. Und die Aufgabe! Die war und ist wirklich spannend.
Aus welchem Bereich kommen Sie?
Ich habe ursprünglich BWL studiert, Fachrichtung Tourismuswirtschaft. Danach habe ich zwei Jahre im Verkauf im Hotel gearbeitet und bin dann mit Aida Cruises fünf Jahre zur See gefahren. In meiner letzten Tätigkeit vor dem ITDZ Berlin habe ich einen Webshop aufgebaut und Firmenkunden, wie bspw. Bayer, E.ON, Daimler betreut. Zu Beginn meiner Tätigkeit waren es drei Kunden und zum Schluss über 50, alles DAX-Konzerne. Nach neun Jahren fand ich dann, es wird Zeit für etwas Neues.
Das war ja dann auch ein Wechsel von der Privatwirtschaft in den öffentlichen Dienst. Ist das eine Umstellung gewesen?
Das war alles sehr spannend. Ich war und bin immer noch sehr beeindruckt von dem umfangreichen Leistungsportfolio des ITDZ Berlin. Zugleich war ich aber auch über manches überrascht. Dass ich beispielsweise wirklich noch ein Festnetz-Telefon habe. Ich habe mich schwergetan bei den 1001 Abkürzungen und den doch etwas starren formalistischen Prozessen. Aber ich muss sagen: Meine eigenen Vorurteile zum Thema Motivation der Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst konnte ich super schnell abbauen. Ich habe hier sehr viele engagierte und motivierte Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, die eben auch gerne mal die Extrameile gehen.
Was genau macht denn der Fachbereich IT-Selling?
IT-Selling besteht aus zwei Teilbereichen. Ein Teil ist der Webshop, über den ja alle Kundinnen und Kunden des Landes Berlin ganz einfach mit ein paar Klicks Hardware, Software und Dienstleistung bestellen können. Der Fachbereich trägt die Verfahrensverantwortung für den Webshop und ist verantwortlich für den Content, also die Produkte und Preise. Wir nehmen im Webshop tagesaktuell Anpassungen vor und entwickeln ihn auch weiter. So haben wir zum Beispiel im letzten Jahr den Produktvergleich eingeführt. Der zweite Bereich sind die Carrierleistungen, also beispielsweise die Mobilfunk-Leistungen. Aktuell verwalten wir 51.000 Mobilfunkverträge im Land Berlin. Dazu kommen dann noch Internet, Breitband, und WLAN-Aufbau. IT-Selling ist für ein Drittel des Gesamtumsatzes des ITDZ Berlin verantwortlich, und davon werden zwei Drittel über den Webshop und ein Drittel über die Carrierleistungen generiert.
Jetzt sind Sie drei Jahre dabei. Wie ist Ihr Blick heute auf Ihre Aufgabe?
Ich bin richtig stolz auf meinen Fachbereich, den wir in den zurückliegenden Jahren professionell aufgestellt haben. Denn wie gesagt: Mit dem kleinen Team – es sind nur 12 Mitarbeitenden – verantworten wir ein Drittel des Gesamtumsatzes des ITDZ Berlin. Da bin ich wirklich mächtig stolz darauf! Ich habe außerdem sehr viel gelernt in der Zeit und lerne auch nach wie vor jeden Tag dazu. Das ist für mich persönlich ein sehr wichtiger Aspekt. Denn ich möchte nicht jeden Tag das Gleiche machen, morgens aufstehen und schon wissen, heute machst du wieder das. Nein, ich mag die Herausforderung und die Abwechslung und ich freue mich, dass ich seit März 2024 zusätzlich die Stellvertretung der Abteilungsleitung Kunden & Produkte übernehmen durfte, sowie seit März 2025 kommissarisch die Fachbereichsleitung für das Produktmanagement. Ich bin stolz, hier zu arbeiten und ich freue mich mit meinem Team und dem gesamten ITDZ Berlin dazu beizutragen, dass Berlin besser, digitaler und lebenswerter wird. Das finde ich ist eine sehr schöne Aufgabe und das macht mir sehr viel Spaß.
Was läuft denn besonders gut?
Schön ist auf jeden Fall, dass wir nie Stillstand haben. Das finde ich sehr gut. Auch wenn das Tempo der Weiterentwicklung mir manchmal noch ein wenig zu langsam ist. Und wir sind in meinem Fachbereich sehr gut aufgestellt, auch personell. Alle Stellen sind besetzt und ich habe zwei wunderbare Stellvertreterinnen. Ich habe die letzten zweieinhalb Jahre auch wirklich viel Herzblut in den Fachbereich gesteckt und ich möchte, dass es den Leuten gut geht. Dafür bekomme ich aus meinem Team auch immer volle Unterstützung, wenn es beispielsweise darum geht, dass ich noch weitere Aufgaben im ITDZ Berlin übernehme. Anders könnte ich das auch nicht machen. So viele Bälle kann ich auch nicht jonglieren. Das ist wirklich großartig.
… und was eher schlecht?
Manchmal wünsche ich mir schon, auf Standardprodukte zugreifen zu können, die in der freien Wirtschaft selbstverständlich sind, die aber hier bspw. aufgrund der hohen Sicherheitsbestimmungen nicht immer möglich sind. Aber ich habe auch gelernt: Steter Tropfen höhlt den Stein! Ich habe 2022 angefangen und hatte mir da sechs Projekte für 2023 aufgeschrieben. Drei davon wurden dann erst 2024 umgesetzt. Man braucht also schon einen längeren Atem.
Serviceorientierung scheint für Sie ein wichtiges Thema zu sein?
Total. Wir müssen die Kundenanforderungen am besten nicht nur erfüllen, sondern es im Idealfall sogar noch besser machen. Damit die Kundinnen und Kunden das Gefühl haben auf das ITDZ Berlin kann ich mich verlassen. Klar, es gibt auch negative Bewertungen, aber ich finde, das macht hier Spaß und wir müssen halt gemeinsam dran arbeiten, das ITDZ Berlin weiter nach vorne zu bringen.
Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wie ist denn ihr privates Kaufverhalten?
Ich bin grundsätzlich eine kritische Konsumentin und auf Nachhaltigkeit bedacht. Ich kaufe mir nicht gleich das neueste iPhone. Aber ich lasse mich auch gerne inspirieren. Ich habe beispielsweise beim Küchenkauf eine Funktion in einem Webshop entdeckt, die wir jetzt auch bei uns im Webshop implementieren werden. Nämlich, dass man beim Produktvergleich ankreuzen kann: Zeig mir nur die Unterschiede der Produkte. Das ist richtig praktisch und sicherlich auch für unsere Kundinnen und Kunden hilfreich. Da denke ich halt im Privaten das Berufliche schon immer mit.
Was würden Sie Leuten mitgeben, die darüber nachdenken, zum ITDZ Berlin zu wechseln?
Sie sollten ihre Motivation und Begeisterung für die Stadt Berlin mitbringen und beibehalten. Auch wenn es an der einen oder anderen Stelle ein bisschen hakelig ist. Die Aufgabe hier macht nicht nur Spaß, sie dient auch einem wichtigen Zweck!
Vielen Dank für das Interview, Frau Rogalli!

