Klären und erklären

Susanne Retzlaff unterstützt als Justiziarin die Mitarbeiter im ITDZ Berlin in allen juristischen Fragen.

Ein Meeting mit drei Mitarbeitern im Bild. Eine frau schaut lächelnd in die Kamera.
Starke Frau in männerdominierter Branche

Frau Retzlaff, gehen wir gleich in die Vollen: Eine Frau in einem männerdominierten Beruf – wie fühlt sich das an?

(lacht) Sehr gut! Technikgeprägte Berufe sind nun mal eher männerlastig, und rein kulturell bedingt gibt es auch auf Führungsebenen meist einen Überhang an Herren. Aber ich komme gut damit klar und bin ja bei weitem nicht die einzige Frau hier. Dass dem Unternehmen mit unserer Vorständin Ines Fiedler ganz selbstverständlich eine Frau vorsteht – das sagt schon viel über die offene Unternehmenskultur im ITDZ Berlin aus.

Sie arbeiten als Justiziarin am ITDZ Berlin. Was machen Sie als Frau in Ihrem Beruf anders als Männer?

Ich würde Unterschiede gar nicht am Geschlecht festmachen, das halten wir hier für überholt. Ich würde mich als sehr verantwortungsbewusst und verlässlich bezeichnen – das ist aber nichts Geschlechterspezifisches.

Wie kann man sich Ihre Arbeit vorstellen?

Ich berate und begleite Bereiche und einzelne Mitarbeiter in allen rechtlichen Belangen, die mit ihrer Arbeit zu tun haben. Da arbeite ich gerne mit dem nötigen Feingefühl, nehme mir Zeit für die Kollegen, versetze mich in sie hinein und versuche die Lage zu erklären – und dann das Problem zu klären.

Welche Bereiche decken Sie dabei ab?

Juristisch gesehen geht das querbeet, vom Datenschutz- über das Vertragsrecht bis zum IT-Recht und wieder zurück. Gerade ist natürlich das E-Government-Gesetz Berlin sehr präsent. Welche Folgen und Vorgaben hat das für das ITDZ Berlin? Wie müssen wir uns darauf einstellen? Welche Folgen hat die Datenschutzgrundverordnung? Spannende Themen!

Sie durften Ihren Bereich ja von Null an selbst aufbauen...

Ja, ich durfte und darf meinen Bereich selbst gestalten. Das ist Freiheit und Verantwortung zugleich, die ich hier sehr genieße. Aber 2018 werden wir zwei neue Juristen dabeihaben, dann sind wir hier ein richtiges Team. Darauf freue ich mich bereits!

Ist die IT juristisch gesehen eine Herausforderung?

Absolut! Die IT ist ungemein schnelllebig. Einiges, was man aus dem normalen Jurabestand kennt, ist für den Bereich IT noch gar nicht entwickelt. Dazu kommen aufgrund unseres kommunalen Profils viele gesetzliche Vorgaben. Das kann durchaus knifflig sein …

Haben Sie ein Beispiel?

Zum Beispiel Cloud Computing. Das wird auch für die Verwaltung relevant werden. Sich damit rechtlich auseinanderzusetzen ist jedoch schwierig, weil manche Aspekte juristisch noch unklar sind.

Aufgrund des E-Government-Gesetzes wird das ITDZ Berlin stark wachsen. Das wird dann vermutlich auch Ihre Arbeit betreffen...

Ja, das Wachstum bei uns ist derzeit enorm, aber nicht nur hinsichtlich der Man Power, sondern auch inhaltlich. Viele Bereiche benötigen juristische Unterstützung, ob bei Arbeitstechnik, Datenschutz, IT-Recht, Vertrags – und Vergaberecht und vielen Dingen mehr. Da kommt einiges auf uns zu – und ich würde mich nicht wundern, wenn auch unser Bereich schnell wachsen würde!