OSK-Team des ITDZ Berlin auf Bitkom Forum Open Source

Publikum vor einer Bühne mit Leinwand

Auch in diesem Jahr waren war das Team des Open Source Kompetenzzentrum (OSK) des UTDZ Berlin beim ausgebuchten Bitkom Forum Open Source im Erfurter Steigerwaldstadion dabei, zum 10-jährigen Jubiläum mit dem Motto “Die Zukunft von Open Source – fair, geregelt, intelligent”.

Die rund 200 Teilnehmenden erwartete ein umfangreiches Programm mit Paneldiskussionen, Workshops und parallel laufenden Modulen von 9:30-18 Uhr.

Erfurt-Schriftzug auf einer Zuschauertribüne in einem Stadion

Im Fokus standen u.a. das Geschäftsmodell Open Source, die rechtlichen Auswirkungen u.a. durch den Cyber Resilience Act, die Bedeutung digitaler Souveränität und das Thema KI (beispielsweise mögliche OS-Lizenzen für Trainingsdaten von Sprachmodellen)

Klaren Optimierungsbedarf sahen Referenten bei der Ausgestaltung von Vergaben: Die OS-Kriterien müssten klarer herausgearbeitet werden, auch um die öffentlichen Verwaltungen bei der Vergabe zu unterstützen. Die aktuellen Anpassungen der Musterverträge sei einfach zu aufwendig. Es müsse zugleich bei marktfähiger Software bleiben, um eine gute Qualität auch für die Verwaltung sicherzustellen.

Oft unterschätzt werde die Überzeugungsarbeit bei eigenen Entwicklerinnen und Entwicklern. So berichtete ein Mitarbeiter, dass zwar das Top Management einfach vom Mehrwert eines eigenen Engagements bei der Weiterentwicklung von OS-Software überzeugt werden konnte, aber die Entwickler zunächst sehr zurückhaltend reagiert hätten. Der Gedanke an eine globale Community sei am Anfang sehr ungewohnt. Mögliche Lösungen von anderen Unternehmen: Gezielt einen Tag in der Woche für die gemeinsame Arbeit an Projekten freistellen oder Contributions in die Zielvereinbarungen mit aufnehmen. Dabei ginge es nicht nur um die Programmierung an sich, auch bei der Arbeit an Dokumentationen oder Schulungshandbüchern werde Unterstützung gebraucht.

Publikum schaut auf eine Bühne auf der eine Person einen Vortrag hält

Es gab viele praktische Hinweise auf Seiten wie https://opensourceindex.io/, die bei der Einschätzung, welche Unternehmen aktiv an der Weiterentwicklung von Open Source Projekten mitarbeiten, weiterhelfen. Der Criticality Score zeigt an, bei welchen relevanten Open Source Projekten aktive Unterstützung gebraucht wird. Eine „Investition in die digitale Infrastruktur“ sei dies aus Einschätzung des Referenten des Sovereign Tech Funds, der u.a. die Förderkriterien und das Fellowship für Maintainer*innen vorstellte.

Nicht zu vergessen sei auch, dass sich der Begriff „Open“ nicht nur auf die Hard- und Software, sondern auch offene Schnittstellen und Standards (bitte keine verwaltungsspezifischen Standards!), offene Dokumentationen und offene Daten bezieht.

Für das nächste Jahr wurde zur aktiven Mitarbeit am Bitkom Open Source Monitor 2025 eingeladen, der die Einstellungen zum Thema Open Source und die Verbreitung von Open-Source-Software in Verwaltung und Wirtschaft untersucht. Das OSK wird sich nach aktuellem Stand an der Erstellung beteiligen.

Eine breite Auswahl der gezeigten Präsentationen finden Sie unter hier am Ende der Seite.