IT-Unterstützung für Berlins Ausnahmesituation

Als zentraler IT-Dienstleister des Landes steht das ITDZ Berlin in der Corona-Krise an der Seite der Berliner Verwaltung. Ob technische Hilfe für den Berliner Krisenstab, die Übernahme der Corona-Hotline oder kurzfristige Bereitstellung von Homeoffice-Lösungen für die Verwaltungsmitarbeitenden. Der Notfallstab des ITDZ Berlin hat schnell reagiert, um interne Arbeitsabläufe und die IT-Infrastruktur an die neuen Herausforderungen anzupassen und zusätzliche Lösungen bereitzustellen.

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Als Ende des Jahres 2019 die ersten Nachrichten über ein Virus im chinesischen Wuhan zu lesen waren, gingen die meisten davon aus, dass es so schnell in den Griff zu bekommen sei, wie das SARS-Virus im Jahr 2003. Der Notfallstab des ITDZ Berlin passte jedoch vorsorglich im Januar 2020 seine bestehenden Pläne für die Bewältigung einer möglichen Pandemie an und schon im März trat tatsächlich der Ernstfall ein.

Der Notfallstab wurde aktiviert, um konkrete Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft umzusetzen und gleichzeitig die Fortführung eines sicheren und stabilen Betriebs der zentralen IKT-Infrastruktur zu gewährleisten. Denn das ITDZ Berlin trägt maßgeblich die Verantwortung für zentrale IT-Verfahren sowie die Daten- und Telekommunikation zwischen Polizei, Feuerwehr, Gesundheitsämtern und allen weiteren Behörden im Land Berlin.

Neben der Sicherstellung des laufenden IT-Betriebs und dem Schutz der eigenen Mitarbeitenden entstanden durch die Corona-Krise aber auch weitere Anforderungen für die Bereitstellung zusätzlicher und vor allem kurzfristig benötigter IT-Lösungen. Gemeinsam mit den Berliner Behörden und Organisationen und in Abstimmung mit der IKT-Staatssekretärin und dem Krisenstab des Landes ist es dem ITDZ Berlin gelungen, viele Bedarfe kurzfristig umzusetzen, um die Berliner Verwaltung aber auch die Bürgerinnen und Bürger bei der Krisenbewältigung zu unterstützen:

Videogestützte Kommunikation für den Leitungsstab Pandemie

Der Leitungsstab Pandemie der Senatsverwaltung für Inneres und Sport muss sich in einer Krise schnell, verlässlich und vernetzt abstimmen können. Für die reibungslose Kommunikation seiner Mitglieder stellte das ITDZ Berlin innerhalb weniger Tagen eine komplette Infrastruktur für eine Videokonferenzanlage bereit. Die visuelle und virtuelle Kommunikation für das Land Berlin war damit gesichert.

KRISIS-Portal für den Krisenstab Berlin

Ebenfalls für die Senatsverwaltung für Inneres und Sport etablierte das ITDZ Berlin innerhalb von rund einer Woche das Geoinformationssystem KRISIS und stellte die notwendige Serverlandschaft dafür bereit. KRISIS ermöglicht den Mitgliedern des Krisenstabs, Lageinformationen in Berlin mit Geoinformationen zu verknüpfen. So können sie aktuelle Informationen schnell einem geographischen Punkt in der Stadt zuweisen und den entsprechenden Stellen wie den Katastrophenschutzbehörden in Echtzeit zur Verfügung stellen. Zum Beispiel kann vermerkt werden, wo Menschen aktuell in einem Krankenhaus in Quarantäne kommen.

Homeoffice-Lösungen für das Schlüsselpersonal der Berliner Verwaltung

Auch für die Mitarbeitenden in der Berliner Verwaltung galt: Ein Großteil musste kurzfristig ins Homeoffice. Vielfach fehlte hierfür auch bei Personen in wichtigen Schlüsselpositionen, etwa im Gesundheitswesen, die notwendige IT-Ausstattung. Das ITDZ Berlin unterstützte sie kurzfristig mit Produkten und Anwendungen für mobiles Arbeiten. Alleine bis Anfang April 2020 wurden bereits knapp 300 virtuelle Zugänge zum hochsicheren Berliner Landesnetz und über 800 Zugangs-Zertifikate bereitgestellt. Mehrere Hundert fertig konfigurierte und einsatzbereite Notebooks gingen unter anderem an die Senatsverwaltung für Gesundheit, Gleichstellung und Pflege sowie an die Berliner Feuerwehr, die Polizei, die Stadtreinigung und diverse Bezirksämter.
Durch die kurzfristige Anpassung der zentralen, digitalen Schulverwaltungsumgebung (ZSVU) können seit April auch viele Schulleitungen per Fernzugriff auf wichtige Daten ihrer Schulen zugreifen.

Betrieb der zentralen Corona-Hotline für Bürgerinnen und Bürger

Mit der Ausbreitung der Corona-Pandemie stieg auch der Informationsbedarf der Berlinerinnen und Berliner massiv und viele hatten drängende Fragen: Ich habe Symptome – an wen wende ich mich? Was soll ich tun, wenn ich Kontakt zu einem Infizierten hatte? Kommt die Ausgangssperre und was bedeutet das?
Seit 20.03.20 betreibt das Bürgertelefon 115 beim ITDZ Berlin auch die zentrale Corona-Hotline 90 28 28 28 des Landes Berlin und unterstützt damit die Senatsverwaltung für Gesundheit Pflege und Gleichstellung. Bis zu 2.600 Bürgeranfragen zu Corona werden täglich von den Agentinnen und Agenten der 115 beantwortet. Sie erhalten dabei übrigens virtuelle Unterstützung: Der vom ITDZ Berlin in Kooperation mit dem DAI-Labor entwickelte Chatbot Bobbi lernte, die wichtigsten Fragen zu Corona im Chat automatisiert zu beantworten.

Hardware-Rollout als laufendes Geschäft

Trotz aller dynamischen Krisenprozesse musste es natürlich auch im laufenden Betrieb und im Service für die Kunden des ITDZ Berlin weitergehen. Ein Projekt, das keinen Aufschub dudelte war beispielsweise der Rollout neuer Hardware für das Berliner Kammergericht, der nach der Infektion der IT-Hardware mit dem Emotet-Virus notwendig wurde. Das Gericht bestellte rund 270 Arbeitsplatzrechner und 130 Notebooks. Das ITDZ Berlin „betankte“ innerhalb nur eines Wochenendes die Arbeitsplatzrechner. Das bedeutet: Auf der Hardware wurden alle benötigen Anwendungen installiert, damit die Mitarbeitenden in der Verwaltung am darauffolgenden Montag wieder ihre Arbeit aufnehmen konnten – mit einer sicheren IT-Infrastruktur auf dem neuesten Stand der Technik.

Die aktuelle Krise macht noch einmal deutlich, wie wichtig flexible, dezentrale und moderne IT-Lösungen für das Land Berlin sind. Diese werden nicht nur kurzfristig bereitgestellt, sondern in den nächsten Monaten und Jahren kontinuierlich weiter ausgebaut. Dabei steht das ITDZ Berlin der Berliner Verwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern als belastbarer, kompetenter und serviceorientierter Partner weiter zur Seite.