Der CO2-Fußabdruck des ITDZ Berlin

16.06.2022

Arne, der Energiemanager steht lächelnd mit verschränkten Armen vor einer grünen Wand

Da Deutschland, Berlin und damit auch das ITDZ Berlin sich zur Klimaneutralität bis 2045 verpflichtet haben, wollten wir wissen, wie viel Treibhausgas wir aktuell verursachen. Denn erst damit wissen wir, woran wir noch arbeiten müssen. Mit Unterstützung der Berliner Energieagentur hat unser Energiemanager Arne unseren CO2-Fußabdruck erstellt. Die Erhebung wurde gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) Corporate Accounting and Reporting Standard vorgenommen, denn dieser Standard ist international vergleichbar.

Was ist ein CO2-Fußabdruck?

Der CO2-Fußabdruck zeigt, welche Menge von Treibhausgasen durch eine Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung freigesetzt wird. Er lässt sich also beispielsweise für eine Reise, die Herstellung eines Produktes oder eben auch für die gesamte Geschäftstätigkeit eines Unternehmens berechnen.
Der CO2-Fußabdruck wird in sogenannten CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben. Denn neben Kohlenstoffdioxid werden auch die Emissionen von sechs anderen Treibhausgasen berücksichtigt: Methan, Lachgas, Schwefelhexafluorid, Fluorkohlenwasserstoffe, Perfluorcarbone und Stickstofftrifluorid. Deren Treibhauspotenzial wird dafür umgerechnet in das von CO2. Für Methan beispielsweise um den Faktor 21, im Falle von Schwefelhexafluorid um den Faktor 22.800.

Scopes für den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens

Einen CO2-Fußabdruck für Unternehmen zu erstellen ist recht aufwändig, aber die größte Schwierigkeit besteht in der genauen Abgrenzung. Welche Emissionen entstehen tatsächlich durch die eigene Geschäftstätigkeit und welche werden zumindest durch diese ausgelöst? Dabei hilft die Gliederung in sogenannte Scopes.

  • Scope 1 umfasst die direkten Emissionen, also alles was unmittelbar im ITDZ Berlin geschieht.
  • Scope 2 umfasst Emissionen, die durch genutzte Energie entstehen. Diese Emissionen entstehen eigentlich in der Geschäftstätigkeit des Stromanbieters, aber letztlich nur, weil wir sie einkaufen.
  • Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die durch das ITDZ Berlin verursacht werden. In unserer Lieferkette, den nachgelagerten Entsorgungsprozessen oder auch der nötigen Mobilität unserer Mitarbeitenden.

Die harte Wahrheit

Insgesamt 36.768 t CO2e entstanden 2019 direkt und indirekt durch die Geschäftstätigkeit des ITDZ Berlin.

Aufgeteilt in Scopes, sieht das so aus:

  • Scope1 (direkte Emissionen): 133 Tonnen CO2e
  • Scope2 (genutzte Energie): 4.018 Tonnen CO2e
  • Scope 3 (indirekte Emissionen): 32.617 Tonnen CO2e.

2019 wurden in ganz Deutschland etwa 800.000.000 t CO2e verursacht. Das ist eine eher konservative Schätzung, die einige Emissionsquellen außen vorlässt. Für das gesetzlich festgelegte Ziel von null Emissionen binnen 28 Jahren und nach IPCC Bericht, haben wir noch viel zu tun.

Was machen wir mit diesen Erkenntnissen?
Unser Nachhaltigkeitsmanagement und speziell Arne unser Energiemanager arbeiten kontinuierlich an allen Möglichkeiten der Optimierung unserer Klimabilanz. Nur durch ständige Optimierung kann das ITDZ Berlin die ISO 50.0001 Zertifizierung und die Klimaschutzvereinbarung mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz halten. Daran arbeiten wir jeden Tag mit großem Engagement und ganzer Überzeugung!

Aktuell kompensieren wir bereits die direkten Emissionen, die unmittelbar im ITDZ Berlin entstehen. Dank des CO2-Fußabdrucks wissen wir nun noch besser, was dafür nötig ist. Gleichzeitig können wir unsere direkten Emissionen durch vier wesentliche Aspekte ganz konkret senken oder senken sie bereits:

  • Fuhrpark: Zum Erhebungsjahr 2019 gab es noch 6 Autos mit Verbrennungsmotor in unserem Fuhrpark. Noch im Jahr 2022 werden auch diese durch E-Autos ersetzt.
  • Gas: Unser einziger Gasverbraucher ist in einem Mietobjekt bei dem wir keinen direkten Einfluss auf die Beheizung haben. Hier werden wir prüfen, ob das Gebäude weiterhin gemietet wird oder wir ein neues Mietobjekt mit besserer Klimabilanz suchen.
  • Kühlmittel: Beim Kühlmittel gibt es keine schnelle Lösung, da ein Neubau der Kältesysteme erforderlich ist, um hier eine deutliche Verbesserung zu erreichen. Mittelfristig strebt das ITDZ Berlin einen solchen Neubau an.
  • Öl: Öl nutzen wir im ITDZ Berlin nicht zum Heizen, sondern es wird in den Notstromaggregaten eingesetzt. Leider gibt es hier keine technisch sicheren Alternativen. Biodiesel ist noch nicht ausreichend lagerfähig und Brennstoffzellen mit „grünem“ Wasserstoff auch noch nicht ganz ausgereift.
    Das ITDZ Berlin wird aber auch da kontinuierlich prüfen, wo es zukünftig Einfluss nehmen kann.

Sind Sie neugierig, wie Ihr ganz persönlicher CO2-Fußabdruck aussieht?
Der CO2-Rechner der Bundesregierung hilft Ihnen diesen online zu berechnen und Sie bekommen Tipps was Sie selbst tun können, damit wir der Klimaneutralität als Gesellschaft näher kommen.